Das Affodillgewächs hat zumeist einen hohen Schmuckwert und erfreut sich aufgrund der markanten Blätter und der prächtigen Blüten großer Beliebtheit als Zierpflanze. Einige dieser Pflanzen haben wertvolle Inhaltsstoffe und werden als Heilpflanzen verwendet. Ein Beispiel dafür ist die Aloe Vera Pflanze.

Affodillgewächse (Asphodeloideae) bilden eine Unterfamilie der Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae), die zur Ordnung der Spargelartigen unter den Einkeimblättrigen Pflanzen zählen. Es gibt ungefähr 15 Gattungen und 800 Arten der Affodillgewächse. Die Pflanzen sind vorrangig in Afrika, im Mittelmeerraum und in Zentralasien verbreitet.

Welche vegetativen Merkmale haben Affodillgewächse?

Zumeist sind die Pflanzen ausdauernd und krautig. Oft bilden sie unterirdische Wurzelstöcke als Überdauerungsorgane aus. Auch wenn die Pflanzen eine Unterfamilie der Grasbaumgewächse bilden, sind sie nur selten baumförmig. Einige Vertreter, darunter die Aloe Vera Pflanze, sind Sukkulenten und haben dickfleischige lanzettförmige Blätter. Aufgrund ihrer besonderen Beschaffenheit können die Sukkulenten in ihren Blättern Wasser speichern. Sie sind daher besonders anpassungsfähig an extreme Klima- und Bodenverhältnisse.

Bei einigen Arten sind die Blätter lederartig oder krautig. Ein charakteristisches Merkmal dieser Unterfamilie der Grasbaumgewächse sind die wechselständig und spiralig angeordneten Laubblätter, die Blattrosetten bilden. Die Blattrosetten wachsen bei den meisten Pflanzen grundständig am Boden. Bei den baumförmigen Vertretern wachsen die Blattrosetten endständig und schopfartig.

Generative Merkmale der Affodillgewächse

Die Blüten der Affodillgewächse wachsen in endständigen Ähren oder Trauben aus den oberen Blattachseln. Sie verfügen über sechs Blütenhüllblätter, die gleich oder verschieden geformt sind. Die Blütenhüllblätter stehen frei oder sind verwachsen. Die Staubblätter sind frei und in zwei Kreisen angeordnet. Der oberständige Fruchtknoten wird aus drei miteinander verwachsenen Fruchtblättern gebildet. Die einzelnen Blüten sind zumeist glocken- oder sternförmig. Werden die Blüten befruchtet, bilden sich Kapselfrüchte.

Inhaltsstoffe der Affodillgewächse

In den Blättern der Affodillpflanzen sind Aloinzellen enthalten, in denen Anthracenderivate gebildet werden. Aloin ist eine gelbe, kristalline Substanz, die schwach nach Aloe riecht und einen bitteren Geschmack hat. Anthracenderivate sind als Anthranoide und Anthraglykoside enthalten. Anthranoide werden medizinisch genutzt. Sie haben eine abführende Wirkung und werden daher zur Herstellung von Abführmitteln verwendet. Aufgrund der unerwünschten Nebenwirkungen sollten diese Abführmittel nur kurzfristig verwendet werden. Die Anthranoide können auch Bestandteile von Medikamenten gegen Arthrose sein.1 Anthraglykoside sind Verbindungen aus Alkohol und Zucker. Die Pflanzen enthalten nahezu keine Steroidsaponine, bei denen es sich um seifenartige Substanzen handelt.

Herkunft und Verbreitung der Affodillpflanzen

Ursprünglich zählten die Asphodeloideae zu den Liliengewächsen. Heute werden die Affodillgewächse der Familie der Grasbaumgewächse untergeordnet. Die Pflanzen sind in Europa, Asien und Afrika beheimatet. Ein wichtiger Schwerpunkt der Pflanzen ist Afrika, wo die Pflanzen verstärkt in der Kapflora vorkommen. Ein weiteres Verbreitungsgebiet der Pflanzen ist der Mittelmeerraum, von wo aus sich die Pflanzen bis nach Zentralasien ausbreiten. Als einzige Gattung der Unterfamilie ist Bulbinella in Neuseeland angesiedelt.

Gattungen der Affodillgewächse

Zu den Affodillgewächsen gehören 15 Gattungen mit etwa 800 Arten:

    Aloe Vera Pflanze

  • Allein die Gattung der Aloen, zu denen die Aloe Vera Pflanze gehört, umfasst etwa 500 Arten. Sie sind hauptsächlich im südlichen Afrika, in Ostafrika und auf der Arabischen Halbinsel beheimatet.
  • Affodill ist eine weitere Gattung, die ungefähr 16 Arten umfasst und vom Mittelmeerraum bis nach Indien verbreitet ist.
  • Aloidendron gehörte noch bis 2013 zur Gattung der Aloen, ist aber eine eigenständige Gattung mit etwa sechs Arten, die im südlichen Afrika verbreitet sind.
  • Auch Aloiampelos gehörte bis 2013 zu den Aloen und ist jetzt eigenständig. Die Gattung ist mit etwa sieben Arten im südlichen Afrika angesiedelt.
  • Astroloba umfasst sechs Arten und wächst in Südafrika.
  • Bulbine kommen mit 50 bis 60 Arten in Südafrika und teilweise in Australien vor.
  • Bulbinella umfasst 23 Arten, von denen 14 in der Kapflora und die übrigen in Neuseeland vertreten sind.
  • Gasteria ist mit 22 Arten in der Kapflora angesiedelt.
  • Zur Gattung Haworthia gehören 144 Arten, die im südlichen Afrika wachsen.
  • Fackellilien sind mit 65 bis 70 Arten im südlichen Afrika beheimatet.
  • Junkerlilien sind mit 17 Arten vorrangig im Mittelmeerraum verbreitet.
  • Jodrellia ist mit nur drei Arten in Nordost- und Zentralafrika beheimatet.
  • Mit nur zwei Arten wächst Kumara in der Kapflora.
  • Poellnitzia ist in Südafrika mit nur einer Art vertreten.
  • Zu den Steppenkerzen gehören 40 bis 45 Arten, die im zentralen und westlichen Asien beheimatet sind.
  • Mit 50 bis 65 Arten ist Trachyandra im südlichen Afrika angesiedelt.

 

 

 


Quellen:

1 PharmaWiki: https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Anthranoide (abgerufen am 30.01.2019)
Pflanzenbilder: http://pflanzen-bild.de/familie/affodillgewaechse/ (abgerufen am 30.01.2019)
Academic: http://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/35760 (abgerufen am 30.01.2019)